Spiritueller Reichtum: Schätze im Himmel

Gedanken zu den Lesungen des 19. Sonntags im Jahreskreis
Weish 18, 6-9; Hebr 11, 1-2.8-19; Lk 12, 32-48
 
Während der letzten Woche stieß ich durch Zufall bei Facebook auf einen meiner früheren Studenten. Wir hatten einen kurzen Kontakt miteinander und ich wurde neugierig auf das, was er in seinem Leben tat. Er sagt Kursentwicklungen voraus. Im Frühstücksfernsehen berichtet er über Marktentwicklungen und gibt Ratschläge für Investoren. Er bringt den Menschen bei, wie sie zuhause sitzend Geld verdienen können, indem sie Aktien kaufen und verkaufen. Ich habe mir einige seiner Fernsehshows angesehen. Alles geht darum, wie man schnell und mit wenig Mühe reich werden kann! Und er ist erfolgreich. Ich fragte mich: Können Menschen in einem Klima des schnellen Geldes einen Zugang zu Religion und Spiritualität finden? Man müsste mit ihnen wahrscheinlich in der Sprache […]

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Jahr der Barmherzigkeit – Jesus wird in Nazaret abgelehnt

Jahr der Barmherzigkeit – Jesus wird in Nazaret abgelehnt
Lk 4, 16-30 – Jes 61, 1-2a / 1-8
 
(Haftung ausgeschlossen: Das Folgende ist frei erfunden!)
Herr M ist ein guter Christ. Er geht zur Kirche, sogar werktags. Er liest regelmäßig in der Bibel.
Täglich betet er den Rosenkranz, oft in einer gewissen Eile.
Er ist ein gebildeter Mann, liest die offiziellen Dokumente der Kirche, ist auf dem Laufenden über die aktuellen Probleme, die in der Kirche debattiert werden.
Er ist als Ehrenamtlicher aktiv in seiner Pfarrei, weiß um die Bedeutung der Laien in der Kirche.
Seine Einstellung in Glaubensfragen ist klar: Die Lehre der Kirche, wie sie schon immer gelehrt wurde, darf nicht verwässert werden.   Auch nicht im Namen der Barmherzigkeit.  Er glaubt, dass Gott ein gerechter Richter ist, der die Niederträchtigen zur rechten Zeit      strafen wird.   Sie werden in der Hölle büßen müssen, zusammen mit den Ungläubigen.  Der Himmel ist für die Christen […]

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13. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B

images_b13. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B
„Talitha, kum!“ (Mk 5, 41)
Dies ist die Geschichte einer jungen Frau, die zu früh gestorben ist. Ich lernte sie kennen, als ich als junger Priester in einer ländlichen Gegend in Tansania tätig war. Ich hatte einen Besuchsdienst für Kranke und Bettlägerige angefangen. Jeden Freitag ging eine Katechetin zum Krankenhaus und stellte eine Liste der Kranken zusammen, die einen Priester sprechen wollten. Dazu kamen die Kranken, die von der Gemeinde benannt worden waren.
Eines Tages wurden wir zu einer jungen Frau gerufen. Sie mag 18 Jahre alt gewesen sein. Ich will sie Neema nennen. Neema was bettlägerig und sprach mit sehr schwacher Stimme. Geistig aber war sie ganz wach. Vor meinem Segensgebet unterhielten wir uns ein wenig. Ich fragte sie, was ihr fehle. Sie sagte nichts, zeigte nur auf […]

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Das Kreuz. Zeichen für Liebe und Heilung. Eine Herausforderung

taize-crossFest Kreuzerhöhung – Num 21, 4-9; Phil 2, 6-11; Joh 3, 13-17
Das Fest Kreuzerhöhung wird in mehreren christlichen Kirchen gefeiert. Es erinnert an die angebliche Wiederfindung des ‘wahren Kreuzes Christi’ durch Kaiserin Helena im Jahre 326. Es kann Anlass sein, über das Geheimnis des Kreuzes zu meditieren. Das Kreuz – ‘für die Juden ein Ärgernis, für die Griechen eine Torheit’ (1Kor 1, 23) – ist das zentrale Symbol unseres christlichen Glaubens. Auf drei Bedeutungen möchte ich hinweisen.
Das Kreuz Zeichen der Liebe. ‘Gott hat die Welt so geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingegeben hat, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht und ewiges Leben hat’ (Joh 3, 16). So fasst der Evangeliumstext von heute das Geheimnis des Kreuzes in aller Kürze zusammen. Die Theologie hat auf zwei Weisen zu erklären versucht, warum Jesus freiwillig das Kreuz auf sich […]

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Das Gleichnis vom Sämann – Mt 13, 1-9

Das GlDas Gleichnis vom Sämann – Mt 13, 1-9
Vor ein paar Jahren durfte ich das Heilige Land besuchen. Ich erinnere mich, wie unser Bus vom See von Galiläa hinauf auf den so genannten ‘Berg der Seligpreisungen’ fuhr und wie der Franziskaner, der uns begleitete, begann, uns das Gleichnis vom Sämann vorzulesen (Mt 13, 1-9) – unser heutiger Evangeliumstext.Dabei lud er uns ein, die umgebende Landschaft zu betrachten: Es gab felsigen Grund, man erkannte Fußwege durch dorniges Gestrüpp und es gab fruchtbares Land. Als ich dieses sah, wurde das Wort Gottes für mich lebendig! Unser Begleiter bemerkte. „Jesus hatte keine Power-Point Präsentation, um seine Lehre zu illustrieren. Er nahm, was ihm und seinen Hörern zugänglich war – die Landschaft!“
Als ich mit dieser Szene vor Augen Jesu Worte hörte, wurde mir die Paradoxie des heutigen Evangeliumstextes machtvoll bewusst. Der Sämann des Evangeliums muss doch ein wahrer Amateur von einem Landwirt gewesen sein, […]

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